24.01.2024

Neujahrsempfang in Hilzingen - Bürgermeister blickt zurück und sagt Danke

Vier Ehrungen gab es beim Neujahrsempfang 2024
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Vier Ehrungen gab es beim Neujahrsempfang 2024

In seiner Neujahrsansprache blickte Bürgermeister Holger Mayer auf das vergangene Jahr 2023 und wünschte allen Anwesenden einen guten Start ins Jahr 2024. Es sei nun im April - nach fast vier Jahren - die Hälfte seiner Amtszeit vorüber und er dürfe passend zum "Bergfest" sagen, dass er sich in Hilzingen sehr wohl fühle. Er freue sich - trotz angespannter Haushaltssituation - auf die vielen Themen und Projekte, die es noch zu lösen gilt. "Danke - dass ich Ihr Bürgermeister sein darf"

Musikalisch eröffnet wurde der diesjährige Neujahrsempfang von der Bläsergruppe der Jugendmusikschule Westlicher Hegau unter der Leitung von Arpad Fodor.

In der gut besuchten, frühlingshaft dekorierten Hegau-Halle konnte Bürgermeister Holger Mayer zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft begrüßen.

"Krisenmodus - das Wort des Jahres 2023 - wurde von der Gesellschaft für deutsche Sprache nicht zufällig gewählt", begann Bürgermeister Holger Mayer seine Neujahrsansprache. Mit Corona, den Kriegen in der Ukraine und in Nahost, der Inflation, der Klimakrise, einer Energiekrise, einer Haushaltskrise stehen Politik und Gesellschaft unter Dauerstress und damit auch die Kommunen, die Bürgermeister und Gemeinderäte. Trotz all dieser Krisen und Probleme habe man vieles auf den Weg gebracht und umgesetzt - mit pragmatischen und zielorientierten Entscheidungen für die Gemeinde Hilzingen und die Menschen vor Ort.

Er nannte einige Beispiele, auf die alle in der Gemeinde Hilzingen stolz sein können.

Maßgeblich wurde in die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger investiert. Zum einen mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses in Schlatt am Randen als größtes kommunales Hochbauprojekt im Ortsteil Schlatt am Randen seit der Eingemeindung, das im vergangenen Jahr eingeweiht werden konnte. Und zum anderen mit der Abholung des lang ersehnten neuen Feuerwehrfahrzeugs HLF-20 (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug).

Ein weiterer Höhepunkt im vergangenen Jahr war die Einweihung des Kunstrasenplatzes in Hilzingen. Auch im Bereich Kinder, Jugend und Familie hat sich einiges getan. So konnte der Kindergarten St. Mauritius in Weiterdingen offiziell übergeben werden, womit für den Ortsteil Weiterdingen ein großer Wunsch in Erfüllung ging. Ein großer Dank ging damit in Richtung katholische Kirche für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Auch die Jugendlichen der Gemeinde waren wieder aktiv und haben nicht nur gemeinsam Bäume im eigens dafür angelegten Schulwald gepflanzt und kräftig Müll gesammelt, sondern neben einem tollen Sponsorenlauf auch das Begegnungsprojekt #ichsehewaswasdunichtsiehst auf die Beine gestellt, dessen Erfolg noch immer an der Hauswand gegenüber dem Dorfplatz zu sehen ist.

Auch rund ums Rathaus haben umfassende Bauarbeiten stattgefunden: mit der Ertüchtigung des sogenannten nördlichen Dorfplatzes wurden ansprechende Sitzgelegenheiten und auch ein Fontänen-Brunnen geschaffen, der im Sommer viele Familien mit Kindern für eine Abkühlung anlockte. "Manchmal war sogar so viel los auf dem Platz, dass ich zum Telefonieren das Fenster schließen musste, weil ich sonst nichts mehr verstanden hätte", beschrieb der Bürgermeister, der sich trotzdem über die neue Belebung der Ortsmitte freue. Neue Toiletten im Rathaus, ein barrierefreier Zugang zum Bürgerbüro und ein neuer Aufzug runden das Projekt im Rahmen der Ortskernsanierung ab.

In die Infrastruktur wurde ebenfalls erheblich investiert und "gebaut und gebaut und gebaut". Im Bereich der Hauptstraße zwischen Sonne und Randenbahnstraße werden sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen ertüchtigt. Er dankte allen Anrainern für das Verständnis während der Baustelle. "Wenn alles gut läuft, können wir dieses 2-Millionen-Euro-Projekt im Mai diesen Jahres abschließen", so die Hoffnung von Holger Mayer.

Vier weitere Bushaltestellen konnten im vergangenen Jahr barrierefrei umgebaut werde, damit der Einstieg in die Busse erleichtert wird. An dieser Stelle dankte Bürgermeister Mayer dem Seniorenratsvorsitzenden, Herrn Manfred Hirner und der Behindertenbeauftragten, Frau Marianne Guthoff, für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Großinvestitionen gab es auch im Bereich der Wasserversorgung. Eine neue Wasseraufbereitungsanlage in Binningen, eine neue Transportleitung nach Schlatt am Randen und ein neues Prozessleitsystem wurden im Jahr 2023 begonnen, womit jetzt die Schlatter nicht mehr bangen müssen, ob es im Sommer genügend Trinkwasser gebe.

Ende letzten Jahres konnte - nach langem Warten - das FTTC-Breitbandnetz in Binningen in Betrieb genommen werden.

Ein Thema war Bürgermeister Holger Mayer besonders wichtig: das Thema Umwelt und Klima und damit die Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung. Im Jahr 2023 wurde intensiv am Projekt Wärmenetz in Hilzingen mit der Firma Solarcomplex gearbeitet. Insgesamt soll das Netz um 12 Kilometer Länge ausgebaut werden. Leider liegt aber das Projekt aktuell in der Warteschleife, weil nicht klar ist, ob es Gelder aus dem Förderprogramm gibt, so wie es ursprünglich vorgesehen war. "Wir hoffen wirklich, dass die Gelder fließen und das Projekt verwirklicht werden kann", so der Bürgermeister.

Zudem wurden zwei weitere kommunale Dächer mit Photovoltaikanlagen belegt, die nun sowohl von der Hegau-Halle als auch der Peter-Thumb-Schule erneuerbaren Strom liefern. Außerdem wurde die Analyse für Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf den Weg gebracht. Biotopverbundplanung, Blühstreifen und verschiedene Biodiversitätsmaßnahmen rundeten das Handeln im Bereich Umwelt ab.

"Wenn es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu machen, dann ist es notwendig, kein Gesetz zu machen." Mit diesem Zitat von Montesquieu schlug Bürgermeister Holger Mayer in seiner Ansprache auch kritische Töne in Richtung der anderen föderalen Ebenen an, denn das Zitat passe besser denn je. "Alle, egal auf welcher politischen Ebene, reden vom Bürokratieabbau. Immer. Überall. Passieren tut aber wenig." Ein Stadium der Überregulierung sei erreicht. Man könne doch nicht für alles und jede Situation ein Gesetz, eine Verordnung oder eine Richtlinie erlassen. Gerade in den aktuell schwierigen Zeiten brauche es eine klare Fokussierung auf das Wesentliche. Er nannte als Beispiel das geforderte Sicherheitskonzept für Kirchweih, für das auf 36 Seiten Sicherheitskonzept, Risikoanalyse, Notfallplan, Schilderplan, Brandschutzordnung, Ordnungsdienstkonzeption, Sanitäts- und Rettungsdienstkonzeption, Geländeplan, Funkplan, Programmplan zu regeln war. Zum Förderantrag Zuschuss für eine Stelle im Bereich Klimaschutz war nach der Beratung und Beschlussfassung im Gemeinderat ein 50seitiger Förderantrag mit Anlagen und Kalkulation aufzustellen, wobei am Schluss vom Ministerium zu erfahren war, dass für 1.101 Gemeinden in Baden-Württemberg lediglich 19 Anträge bewilligt werden. Er betonte ausdrücklich, dass es die Kommunen seien, die vor Ort bei den Menschen sind und pragmatische Entscheidungen treffen.

Holger Mayer brachte auch nachdenkliche Töne an. Er sorge sich über die weiteren Entwicklungen und dass die andauernden Ausnahmesituationen und Krisen zu zunehmenden Radikalisierungen führen. Der Ton werde rauer. Er appellierte an alle überzeugten Demokraten, einen kühlen Kopf zu bewahren, aufeinander zuzugehen, gemeinsam zu versuchen, die Dinge zu lösen und Freude, Zusammenhalt und Optimismus auszustrahlen.

Die Gemeinde Hilzingen sei hier das beste Beispiel, wenn man daran denke, was im letzten Jahr alles auf die Beine gestellt wurde. Um nur einiges zu nennen, führte er das Kirchweihfest in Hilzingen, das Scheunenfest in Schlatt am Randen, das Gartenfest in Riedheim, das Maifest in Weiterdingen, das Osterfeuer in Binningen und nicht zu vergessen, die Fasnacht in allen Ortsteilen an. Auch die ins Leben gerufene Initiative ZUsammenKUNFT mit dem Ziel generationenübergreifender Arbeit in Hilzingen sei ein echter Gewinn.

"Wir haben einen großen Zusammenhalt und ein intaktes Dorfleben - die Vereine und Initiativen vor Ort sind eine wichtige Stütze für unsere Gesellschaft", ist Bürgermeister Mayer stolz auf die Vereine und Menschen vor Ort.

Abschließend dankte er dem Gemeinderat, den Ortsvorstehern und Ortschaftsräten für zielführende und konstruktive Sitzungen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der gesamten Gemeinde - jeder und jede in den unterschiedlichsten Bereichen, den Betrieben, Handwerkern, Unternehmen und Landwirten in der Gemeinde, die wichtige Arbeitsplätze bereitstellen, den Bürgermeisterkolleginnen und -kollegen für die vertrauensvolle interkommunale Zusammenarbeit sowie Landrat Zeno Danner und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamtes.

 

Ehrungen NJE

 Vier Ehrungen gab es beim Neujahrsempfang 2024.

Die Geehrten mit ihren Laudatoren (von links): Bürgermeister Holger Mayer, Marco Russo (Laudator), Silas Friedrich (Jugendpreis), Rudolf Zimmermann (Ehrenmedaille), Prof. Dr. Sigmar Schnutenhaus (Laudator), Marius Sailer (Laudator), Reiner Rösch (Ehrenmedaille), Sebastian van Wambeke (Ehrenmedaille), Fabian Jutt (Laudator).

(Über die einzelnen Ehrungen wird im nächsten Gemeindeblatt ausführlich berichtet.)

NJE JuMu

Festlich umrahmt wurde der diesjährige Neujahrsempfang von einer Bläsergruppe der Jugendmusikschule Westlicher Hegau unter der Leitung von Arpad Fodor.