Riedheim

Riedheim weist, wie fast alle Orte im Hegau, eine lange und wechselhafte Geschichte auf. Im 11. Jahrhundert werden zum ersten Mal die Herren von Riedheim erwähnt; zu dieser Zeit steht der Ort unter eigener Herrschafft. Es folgten die Herren von Rosenegg und Randegg, bis schließlich 1735 der Ort unter Vorbehalt der Landeshoheit von Österreich an das Kloster Petershausen verkauft wurde.

Die Gemeinde wurde durch den in Hilzingen wohnenden Obervogt des Klosters Petershausen verwaltet. Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 fiel das Reichsstift Petershausen an Baden. Auch nach der Besitznahme des Petershaus’schen Territoriums durch das Kurfürstentum Baden blieb die Gemeinde Riedheim dem Obervogteiamt (seit 1811: Amt) Hilzingen unterstellt, 1813 wurde die Gemeinde dem Amt Blumenfeld zugeteilt. Nach der Aufhebung des Amts Blumenfeld (1857) befand sich der Amtssitz in Engen. Seit der Auflösung des Amts Engen (1936) zählt Riedheim zum Amtsbezirk bzw. Landkreis Konstanz.

1530 nimmt die Gemeinde Riedheim bei Margarethe von Stad zu Schaffhausen ein Kapital von 120 Gulden auf. Die von Vogt, Dreiern und ganzer Gemeinde ausgestellte Schuldurkunde besiegelt Hans von Schellenberg zu Hüfingen, der auch ein Urteil des Gerichts zu Riedheim von 1538 in einer Streitsache zwischen dem Kloster Stein und Jörg Keller in Riedheim mit seinem Siegel versieht. 1541 schließen die Gemeinde Riedheim und Hans von Schellenberg einen Vertrag wegen einer Zinszahlung. Bilgerin von Reischach hängt dieser Urkunde sein Siegel an. 1678 besiegelt der Landschreiber der Grafschaft Nellenburg einen Erblehensrevers des Hans Jakob Setelin, 1730 besiegelt Johann Baptist Daffinger eine Urkunde über das Widemgut zu Riedheim. Nach einer Aufstellung von 1726bestand zu dieser Zeit die Gemeindeverwaltung von Riedheim aus einem Vogt, drei Bürgermeistern, 9 Gerichtsleuten und 10 Ratmännern.

Der Huldigung von 1811 ist ein Oblatensiegel mit der Umschrift Gemeinde Riedheim beigefügt. Es zeigt einen Laubbaum auf einem Blumenbeet und entspricht in Stil und Ausführung genau dem Siegel von Hilzingen. Vermutlich sind beide Siegel noch zur Zeit der klösterlichen Verwaltung, wohl kurz vor 1800, beschafft worden. Der Laubbaum kehrt stilisiert in einem Farbstempel um 1860 wieder.

1902 schlug das Generallandesarchiv vor, den Laubbaum als „Apfelbaum“ zu bestimmen. Der Gemeinderat vertagte die Zustimmung, hat aber im September 1905 sein Einverständnis erklärt und die vorgeschlagenen Wappenfarben genommen. Das heutige Wappen zeigt in Silber auf grünem Dreiberg ein Baum mit schwarzem Stamm, grüner Krone und roten Früchten (Apfelbaum).

Wer sich Geschichte gerne am Objekt betrachtet, sollte den schön restaurierten "Burgstall", einen gut erhaltenem Wohnturm, einmal genauer unter die Lupe nehmen. Zu Hilzingen eingemeindet wurde der Ort am 1. Juli 1974.